Fachtag Inklusion
Mittwoch 7. Mai 2025
–
Loslassen, Abschiednehmen und Trauerprozesse
in und um Kindertageseinrichtungen
Fachtagung im Caritas-Pirckheimer-Haus
–
Trauer, Loslassen und Abschiednehmen sind zentrale Themen in Kindertageseinrichtungen,
insbesondere im Kontext von Inklusion. An unserem Fachtag beschäftigen wir uns mit diesen
Themen und betrachten, was sie für Kinder, Eltern und Fachkräfte bedeuten. Dabei spannen wir
den Bogen von kleinen Abschieden bis hin zu traumatischen Ereignissen. Neben den klassischen
Trauerthemen wird auch der Aspekt beleuchtet, dass sich Eltern in Prozessen des Annehmens der
neuen Lebenssituation befinden können, wenn sie erfahren, dass ihr Kind eine Behinderung hat.
Dies ist ein wichtiger Aspekt für die Zusammenarbeit, Kommunikation und Begleitung der Eltern.
Organisatorisches
Weitere Informationen zu Programm und Anmeldung folgen vermutlich ab Januar 2025
Rückblick
28.04. 2021
Gleichwürdigkeit in pädagogischen Beziehungen herstellen und gestalten
…war das Motto des 8. Fachtags für Inklusion, der aufgrund der aktuellen Situation online stattfand. Veranstalter ist der Arbeitskreis Inklusion, ein breites Bündnis von Praktiker*innen unterschiedlichster Trägerverbände.
GLEICHWÜRDIGKEIT ein Begriff, der sich im Gegensatz zu Gleichwertigkeit komplett von Bewertungen frei gemacht hat und uns vor Augen führt, dass jeder Mensch in dem wie er im Leben steht, eine Würde hat, die nicht mehr oder weniger bedeutend ist als die eines anderen Menschen. Nach unserem Grundgesetz ist diese sogar unantastbar. Starke Worte und Vorgaben, die uns deutlich machen was unsere Aufgabe im miteinander Sein und Leben ist.
Worte sind schnell gesagt, von uns bewundert und bejaht und dann kommt die Umsetzung im Alltag. Hier stoßen wir dann doch immer wieder an diverse Grenzen, aber stellen auch fest wie gut es tut diese Grenzen zu überwinden. Wir alle wissen, dass wir uns auf einen sehr wichtigen, interessanten, wohltuenden, aber im bestehenden System nicht immer leichten Weg Inklusion gemacht haben. Deshalb brauchen wir uns, den Austausch und vor allem viele verschiedene Brillen, die uns diverse Perspektiven aufzeigen.
Caroline Ali-Tani von der Universität Paderborn bereicherte den Fachtag mit ihrem bewegenden, leidenschaflichen Vortrag „Alle gleich? Alle Verschieden? Anforderungen, Herausforderungen und Chancen einer inklusiven Praxis“ und gab so viele Impulse für pädagogisches und inklusives Handeln mit auf den Weg. In Kleingruppen können wir immer wieder ins Gespräch miteinander kommen und die Impulse gemeinsam reflektieren.
Bei dem Austausch in Gruppenarbeiten, wurde Raum geschaffen, die Erfahrungen und Erlebnisse der letzten Zeit mit Corona zu reflektieren. Wie kamen zum Beispiel die Kinder mit den Gruppeneinteilungen zurecht? Gab es in diesem Zusammenhang vielleicht sogar positive Erfahrungen welche lohnenswert sind beizubehalten?
Abschießend gab es noch Informationen zu den geplanten Neuerungen des SGBVIII von Peter Mack.
Download Unterlagen:
Die ICF-CY als Orientierungshilfe zur Gestaltung förderlicher Bedingungen von Partizipation
19. Mai 2022 – digital
„Kinder haben – unabhängig von ihrem Alter – ein Recht auf Partizipation. […] Basierend auf dem Bild vom Kind als aktiven Mitgestalter seiner Bildung sind Partizipation und KoKonstruktion auf Dialog, Kooperation, Aushandlung und Verständigung gerichtet.“[1]
Partizipation und Teilhabe wird in verschiedenen Fachdisziplinen thematisiert und hat mit der Neugestaltung der Eingliederungshilfe eine sozialrechtliche Rahmung erfahren, wobei eine einheitliche Definition und Nutzung der Begriffe fehlen. Im Zuge von Inklusion ist Partizipation von Kindern und Jugendlichen bereits eine vertraute und doch fortwährendes Diskussionsthema und Gestaltungsaufgabe.
Damit wird die Perspektive auf Teilhabe und Partizipation für die inklusive Pädagogik betont. Um diesem Anspruch in der Begleitung der Kinder- und Jugendlichen sowie deren Familien gerecht werden zu können, benötigen und haben pädagogisch Tätige entsprechende Instrumente und Prozesse, welche unterschiedlich ausgerichtet sind. In diesem Zusammenhang erhält die ‚Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit‘ (ICF) als Klassifikationsinstrument von Teilhabemöglichkeiten und -problemen ein hohes Maß an Bedeutsamkeit in der Darstellung dessen.
Die für Kinder und Jugendliche konzipierte ICF-CY[2] hat sich zur allgemeingültigen Basis für die Arbeit im medizinischen, therapeutischen und pädagogischen Arbeitsprozess entwickelt. Mit dieser Grundlage gelingt es, die Fähigkeiten und Schwierigkeiten des Kindes und seines sozialen Umfeldes interdisziplinär abgestimmt zu beschreiben, um daraus individuelle Teilhabebedarfe kind- und familienbezogen abzuleiten und passgenaue Angebote vorzuschlagen und zu entwickeln.
[1]www.stmas.bayern.de (Hg.) (72016): Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen Staatsinstitut für Frühpädagogik München. Der Bayerische Bildungs- und Erziehungsplan für Kinder in Tageseinrichtungen bis zur Einschulung: Berlin: Cornelsen: 2006
[2] ICF-CY; International Classification of Functioning, Disability and Healthbildet – Children and Youth Version – Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen – ist ein Klassifikationsinstrument, das von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Ergänzung zur Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD) entwickelt wurde.
Der Fachtag Inklusion 2024 fand am 31. Januar im Caritas Pirckheimer-Haus statt. Wir setzeten uns mit der Welt der Kinder im neurodivergenten Spektrum – wie Autismus, ADHS oder mit Entwicklungstraumata – im pädagogischen Alltag auseinader. Dabei ist es uns wichtig zu überlegen, wie wir den Bedürfnissen der Kinder gerecht werden können und ihnen eine Umgebung schaffen, in der sie sich entfalten können, statt den Gedanken zu verfolgen, wie die Kinder besser gefördert oder angepasst werden können.
In der aktuellen Situation in Nürnberg ist es besonders wichtig, adäquate Unterstützung für diese Kinder zu finden. In einem Erfahrungsaustausch wollten wir eine Möglichkeit schaffen, verschiedene Stimmen einzufangen und diesen Raum zu geben, um gemeinsam an der Grundlage für fachlich fundierte Lösungsansätze zu arbeiten.
Wir beschäftigten uns an diesem Tag damit, welche Haltung wir und jede einzelne Person für sich selbst einnehmen müssen, um gemeinsam voranzugehen und alle in ihrer individuellen Vielfalt wahrzunehmen und anzunehmen – genau so, wie sie sind. Was müsste sich ändern und verbessern? Was würde helfen?
Unser Ziel ist es, ein tieferes Verständnis und erhöhte Sensibilität für die verschiedenen Bedürfnisse und vielfältigen Wahrnehmungen von Kindern zu entwickeln.