Fachtag Inklusion

 

Die ICF-CY als Orientierungshilfe zur Gestaltung
förderlicher
Bedingungen von Partizipation

19. Mai 2022 – digital ZOOM –  14.00 bis 19.00 Uhr

„Kinder haben – unabhängig von ihrem Alter – ein Recht auf Partizipation. […] Basierend auf dem Bild vom Kind als aktiven Mitgestalter seiner Bildung sind Partizipation und Ko­Konstruktion auf Dialog, Kooperation, Aushandlung und Verständigung gerichtet.“[1]

Partizipation und Teilhabe wird in verschiedenen Fachdisziplinen thematisiert und hat mit der Neugestaltung der Eingliederungshilfe eine sozialrechtliche Rahmung erfahren, wobei eine einheitliche Definition und Nutzung der Begriffe fehlen. Im Zuge von Inklusion ist Partizipation von Kindern und Jugendlichen bereits eine vertraute und doch fortwährendes Diskussionsthema und Gestaltungsaufgabe.

Damit wird die Perspektive auf Teilhabe und Partizipation für die inklusive Pädagogik betont. Um diesem Anspruch in der Begleitung der Kinder- und Jugendlichen sowie deren Familien gerecht werden zu können, benötigen und haben pädagogisch Tätige entsprechende Instrumente und Prozesse, welche unterschiedlich ausgerichtet sind. In diesem Zusammenhang erhält die ‚Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit‘ (ICF) als Klassifikationsinstrument von Teilhabemöglichkeiten und -problemen ein hohes Maß an Bedeutsamkeit in der Darstellung dessen.

Die für Kinder und Jugendliche konzipierte ICF-CY[2] hat sich zur allgemeingültigen Basis für die Arbeit im medizinischen, therapeutischen und pädagogischen Arbeitsprozess entwickelt. Mit dieser Grundlage gelingt es, die Fähigkeiten und Schwierigkeiten des Kindes und seines sozialen Umfeldes interdisziplinär abgestimmt zu beschreiben, um daraus individuelle Teilhabebedarfe kind- und familienbezogen abzuleiten und passgenaue Angebote vorzuschlagen und zu entwickeln.

An diesem Fachtag erhalten Sie einen praxisorientierten Einblick in die ICF-CY, um sie als Orientierungshilfe für die Gestaltungs- und Handlungskompetenz partizipativer Kulturen, Strukturen und Praktiken im beruflichen Kontext zu verstehen und verantwortlich zu nutzen.

 

Referentinnen

Claudia Gander Fachreferentin Lebenshilfe Mittelfranken

Birgit Reichert Fachreferentin paritätischer Wohlfahrtsverband

 

Organisatorisches

maximal 80 Teilnehmer*innen

Kosten: 45 Euro pro Person 25 Euro für Auszubildende (mit Nachweis)

Anmeldung mit Anmeldeformular verbindlich bis 13. Mai 2022

Bitte an die SOKE e.V. schicken entweder per mail an kontakstelle@soke.info                                 

oder per Post in die Langseestraße 1, 90482 Nürnberg

[1]www.stmas.bayern.de (Hg.) (72016): Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen Staatsinstitut für Frühpädagogik München. Der Bayerische Bildungs- und Erziehungsplan für Kinder in Tageseinrichtungen bis zur Einschulung: Berlin: Cornelsen: 2006

[2] ICF-CY; International Classification of Functioning, Disability and Healthbildet – Children and Youth Version – Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen – ist ein Klassifikationsinstrument, das von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Ergänzung zur Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD) entwickelt wurde. 

Rückblick

28.04. 2021

Gleichwürdigkeit in pädagogischen Beziehungen herstellen und gestalten

…war das Motto des 8. Fachtags für Inklusion, der aufgrund der aktuellen Situation online stattfand. Veranstalter ist der Arbeitskreis Inklusion, ein breites Bündnis von Praktiker*innen unterschiedlichster Trägerverbände.

GLEICHWÜRDIGKEIT ein Begriff, der sich im Gegensatz zu Gleichwertigkeit komplett von Bewertungen frei gemacht hat und uns vor Augen führt, dass jeder Mensch in dem wie er im Leben steht, eine Würde hat, die nicht mehr oder weniger bedeutend ist als die eines anderen Menschen. Nach unserem Grundgesetz ist diese sogar unantastbar. Starke Worte und Vorgaben, die uns deutlich machen was unsere Aufgabe im miteinander Sein und Leben ist.

Worte sind schnell gesagt, von uns bewundert und bejaht und dann kommt die Umsetzung im Alltag. Hier stoßen wir dann doch immer wieder an diverse Grenzen, aber stellen auch fest wie gut es tut diese Grenzen zu überwinden. Wir alle wissen, dass wir uns auf einen sehr wichtigen, interessanten, wohltuenden, aber im bestehenden System nicht immer leichten Weg Inklusion gemacht haben. Deshalb brauchen wir uns, den Austausch und vor allem viele verschiedene Brillen, die uns diverse Perspektiven aufzeigen.

Caroline Ali-Tani von der Universität Paderborn bereicherte den Fachtag mit ihrem bewegenden, leidenschaflichen Vortrag „Alle gleich? Alle Verschieden? Anforderungen, Herausforderungen und Chancen einer inklusiven Praxis“ und gab so viele Impulse für pädagogisches und inklusives Handeln mit auf den Weg. In Kleingruppen können wir immer wieder ins Gespräch miteinander kommen und die Impulse gemeinsam reflektieren.

Bei dem Austausch in Gruppenarbeiten, wurde Raum geschaffen, die Erfahrungen und Erlebnisse der letzten Zeit mit Corona zu reflektieren. Wie kamen zum Beispiel die Kinder mit den Gruppeneinteilungen zurecht? Gab es in diesem Zusammenhang vielleicht sogar positive Erfahrungen welche lohnenswert sind beizubehalten?

Abschießend gab es noch Informationen zu den geplanten Neuerungen des SGBVIII von Peter Mack.

Download Unterlagen: